Im noch jungen Format INNO|talk lud Maximilien Scherer, Marketingleiter von INNOTECH, diesmal neben INNOTECH-CMO Wolfgang Stadlbauer auch zwei Experten aus dem Bereich Windkraft bzw. Absturzsicherungen für Windkraftanlagen ein. Mit Marc Wollschläger, Head of Sales BWTS GmbH, und Michael Pett, Leitung Verkauf INNOTECH Deutschland war die Expertenrunde komplett. Mit der stetig steigenden Bedeutung der Windkraftindustrie rücken auch moderne Sicherungssysteme für diese exponierten Arbeitsplätze zunehmend in den Fokus. Im INNO|talk führt Maximilian Scherer durch die Erfahrungen und Erkenntnisse des Talks mit Wolfgang Stadlbauer, Marc Wollschläger und Michael Pett. Zudem diskutieren sie über die spezifischen Herausforderungen bei der Sicherung von Servicetechnikern von Windkraftanlagen. Sie heben vor allem die Notwendigkeit professioneller Systeme hervor, ohne die die Sicherheit von Leben und Gesundheit der Mitarbeiter nicht zu gegeben wäre.
Gerade in den letzten Monaten rücken erneuerbare Energien weltweit immer weiter in den Vordergrund und die Windkraft spielt eine elementare Rolle dabei. Auch die Entwicklung der Windkraftanlagen geht stetig weiter; die Devise lautet auch hier: immer höher und effizienter. Diese Entwicklung müssen analog auch Sicherungssysteme für diese Bereiche mitvollziehen, damit Servicetechniker bei ihrer gefährlichen Arbeit bestmöglich geschützt sind. Aus diesem Grund tauscht sich INNOTECH laufend mit Betreibern von Windkraftanlagen sowie Trainings- und Schulungseinrichtungen in diesem Segment aus und entwickelt seine Systeme und Produkte kontinuierlich weiter, um optimale Sicherheit zu bieten.
Im Talk - Herausforderungen und Gefahren in der Windkraft
Marc Wollschläger und Michael Pett gewährten im Rahmen der Diskussion sehr spannende Einblicke in die gelebte Praxis. Im Fall von Windkraftanlagen gibt es gleich mehrere Gefahrenbereiche, die entsprechend professionell abzusichern sind. Dies ist auch gesetzlich festgeschrieben. Obwohl alle Betreiber die rechtlichen Basisvoraussetzungen und Mindeststandards hinsichtlich der Sicherheit erfüllen, ortet Michael Pett sehr oft Verbesserungspotenzial. Er wünscht sich eine durchgehende Lösung, bei der sich die Mitarbeiter einmal einhängen und dann durchgehend gesichert sind – ohne sich zwischendurch aus- bzw. umhängen zu müssen. Die Lösung sieht er in Schienensystemen mit Läufern, die nicht klemmen, und redundanten Anschlagpunkten zur optimalen Sicherung. Auf diese Weise können sich die Servicetechniker voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren, denn sie wissen, dass sie zu jeder Zeit optimal gesichert sind.
Von der Basis bis zur Gondel
Auch wenn keine Windkraftanlage der anderen gleicht, lassen sich grundsätzlich drei Arbeitswege bzw. -bereiche herausstreichen, die von Servicetechnikern für Wartungs- und Servicearbeiten absolviert werden müssen:
- Der Aufstieg
- Die Gondel bzw. das Maschinenhaus
- Das Dach bzw. der Ausstieg aus der Gondel auf das Dach
Alle drei Bereiche bringen spezifische Herausforderungen für das Thema Sicherheit mit sich. Beim Auf- oder Abstieg müssen die Mitarbeiter – wenn kein Lift vorhanden ist – eine Höhendifferenz von 100 bis 120 Metern über eine Leiter überwinden. Und das mit voller Ausrüstung und Material bzw. Werkzeug. Damit sie sich entsprechend ausruhen können, befindet sich alle 20 bis 25 Meter eine Plattform. Auch der Überstieg dorthin muss sicher vonstattengehen können. Hier sind sich die Experten einig: Die Anwendung von Schienensystemen ermöglicht einen reibungslosen und sicheren Aufstieg, als dass bei Seilsystemen der Fall ist – insbesondere in Bezug auf Ergonomie und Laufruhe – beides sehr wichtige Aspekte, bei einer derartig kraftraubenden Tätigkeit.
Auch in der Gondel selbst müssen die Mitarbeiter entsprechend gesichert sein – vor allem dann, wenn die Luke zur Leiter respektive zum Aufzug geöffnet wird, um beispielsweise Werkzeug entgegenzunehmen. Denn damit wird auch dort ein Absturzbereich geschaffen. Die Arbeit auf dem Dach der Gondel stellt eine ebenso große Gefahr dar. Die Servicetechniker müssen ihre Wartungsarbeiten oder Reparaturen etwa an der Rotornabe oder an den Messeinrichtungen der Anlage durchführen, damit das Kraftwerk optimal Strom liefern kann. Unter bestimmten Bedingungen kann es sein, dass die Dachhaut nass und mitunter vereist ist und die Verhältnisse grundsätzlich sehr unwirtlich sind. Da oben müssen auch sämtliches Werkzeug und etwaige Materialien gesichert werden, damit nichts herunterfallen und Personal am Boden verletzen kann. Das Wichtigste allerdings ist, dass die Mitarbeiter alle nötigen Bereiche sicher erreichen können.
Die drei genannten Arbeitswege bei Offshore-Anlagen sind ähnlich wie bei Onshore-Windkraftanlagen, aber nicht ident. Ein wesentlicher Unterschied ist der, dass das Fundament der Offshore-Anlage nur von einem Schiff/Helikopter aus betreten werden kann. Zudem ist die Bergung oder Rettung von verunglückten Mitarbeitern meist noch schwieriger als bei Onshore-Anlagen.
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Sicherheits- und Rettungstrainings - kompakt anhand der Expertenrunde dargestellt
In den meisten Fällen begeben sich die Servicetechniker immer zu zweit auf die Windkraftanlage. Sollte einer der beiden verunglücken oder beispielsweise ohnmächtig werden, muss der jeweils andere sofort alle nötigen Schritte für die bestmögliche Erstversorgung sowie für die Rettung bzw. Bergung seines Kollegen oder seiner Kollegin einleiten. Damit dies auch in einer derartigen Stresssituation reibungslos funktioniert, müssen alle Mitarbeiter entsprechend eingeschult werden. Daher spielen auch Sicherheitstrainings in der Windkraftindustrie eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, das Level an Sicherheit deutlich zu steigern.
Die Zeit ist hier entscheidend! Gerade durch gut durchgeführte Evakuierungsübungen und den Einsatz effektiver Rettungsmaßnahmen kann der Faktor Zeit in einer Notsituation deutlich reduziert und damit verbessert werden, da die einzelnen Handgriffe sitzen. Das kann auf einer Windkraftanlage über Leben oder Tod entscheiden. Abgesehen davon sind auch diese Trainings gesetzlich vorgeschrieben.
Innovation durch Kooperation
Um die Sicherheit auf Windkraftanlagen laufend zu verbessern, kommt es unter anderem auch auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Herstellern von Sicherungslösungen, Schulungs- und Trainingseinrichtungen und Windkraft-Betreibern an. Denn nur ein fundiertes Feedback von jenen, die das jeweilige Absturzsicherungssystem tagtäglich anwenden, ermöglicht es den Herstellern, ihre Produkte und Lösungen entsprechend anzupassen, sodass sie intuitiv bedienbar sind. Denn auch hier zeigt die Praxis leider immer wieder, dass EAP oder PSAgA (Persönliche Schutzausrüstung) nicht optimal genutzt werden können. Derartige Kooperationen sind seit jeher für INNOTECH die Basis für die laufende Weiterentwicklung und Optimierung der eigenen Absturzsicherungen, die den spezifischen Anforderungen in der Praxis gerecht werden.
Fazit
Die Arbeit in bzw. an Windkraftanlagen birgt spezifische Herausforderungen und Gefahren, die durch professionelle Sicherheitssysteme und ganzheitliche Lösungen minimiert werden müssen. Nur durch den Einsatz von optimal an die jeweiligen Anforderungen angepasste/individuelle Lösungen können Servicetechniker bei ihren Wartungs- und Reparaturarbeiten effektiv vor Abstürzen geschützt werden. Zudem müssen diese Absturzsicherungen auch optimal für Bergungs- und Rettungsmaßnahmen genutzt werden können. Das setzt allerdings auch eine fundierte Aus- und Weiterbildung an den Lösungen und in Form von Sicherheits- und Rettungstrainings für alle Mitarbeiter voraus. Wichtig ist außerdem, dass die Sicherungslösung nicht hinderlich bei der Arbeit oder in der Anwendung kompliziert ist. Denn dann wird sie leider oft einfach nicht genutzt. Und das ist ein enormes und unnötiges Sicherheitsrisiko.
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