26.04.2023 | Windkraftanlagen

Herausforderungen für Servicetechniker an der Windkraftanlage

Windkraftanlagen - die Giganten an Land und auf Wasser erstrecken sich in schwindelerregenden Höhen, um mit der Kraft des Windes Energie zu erzeugen. Wir erklären in diesem Beitrag, welche Gefahrenbereiche mit welchen Herausforderungen verbunden sind, wie das Zusammenspiel von Absturzsicherung und Windkraft im Allgemeinen ist, welche Lösungen wir diesbezüglich anbieten und als Exkurs, wie es zur Entwicklung der Windenergie kam.

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Fachartikelserie: Absturzsicherung an und auf Windkraftanlagen

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BWTS & Innotech

Profis orten Verbesserungspotenziale in puncto Sicherheit auf Windkraftwerken …

Windkraftparks bzw. -anlagen zählen zu den Arbeitsplätzen mit dem höchsten Gefährdungspotenzial überhaupt. Mit einer durchschnittlichen Höhe von 100 bis 140 Metern und ihrer meist sehr abgelegenen Lage stellen sie nicht nur in puncto Sicherheit der einzelnen Arbeitskraft eine enorme Herausforderung dar. In diesem Beitrag gehen wir auf die Gefahrenbereiche aus Sicht der BWTS-Experten ein.

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BWTS im Interview mit Innotech

Einblicke in den Arbeitsalltag der Servicetechniker für Windkraftanlagen

Das Thema Sicherheit aus Sicht eines Experten. Wir von INNOTECH schauen uns regelmäßig im Detail an, welche speziellen Herausforderungen die unterschiedlichen Windkraftwerk-Modelle in der Praxis mit sich bringen und wie wir unserer Absturzsicherungen dahingehend optimieren können. Deshalb haben wir zu genanntem Thema BWTS interviewt.

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Gefahrenquellen Windkraftanlagen - Absturzsicherung

Herausforderungen für Servicetechniker an der Windkraftanlage

Windkraftanlagen - die Giganten an Land und auf Wasser erstrecken sich in schwindelerregenden Höhen, um mit der Kraft des Windes Energie zu erzeugen. Wir erklären in diesem Beitrag, welche Gefahrenbereiche mit welchen Herausforderungen verbunden sind, wie das Zusammenspiel von Absturzsicherung und Windkraft im Allgemeinen ist, welche Lösungen wir diesbezüglich anbieten und als Exkurs, wie es zur Entwicklung der Windenergie kam.

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Rettungstrainings Interview RelyOn Nutec und Innotech - Onshore

„Was passiert, wenn etwas passiert?“ – Birk Schütte im Interview über Rettungstrainings für Windkrafttechniker

Neben einer professionellen und zertifizierten Absturzsicherung zählt eine fundierte Schulung zu den wesentlichen Bestandteilen eines umfassenden Sicherheitskonzepts. Eine äußerst wichtige Komponente dabei sind Rettungstrainings. Birk Schütte erläutert im Gespräch, worauf es bei den Rettungstrainings ankommt und wie wichtig professionelle Absturzsicherungen bereits im Rahmen der Trainings sind.

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INNO|talk - Expertengespräch zum Thema Absturzsicherung an Windkraftanlagen

Die Bedeutung von Absturzsicherungen in der Windkraft

Damit Servicetechniker bei ihrer gefährlichen Arbeit bestmöglich geschützt sind, müssen sich Sicherungssysteme stetig weiterentwickeln. Aus diesem Grund tauscht sich INNOTECH laufend mit Betreibern von Windkraftanlagen sowie Trainings- und Schulungseinrichtungen in diesem Segment aus. Erfahren Sie in unserem INNO|talk, was Experten zu diesem Thema aufgrund Ihrer Praxisexpertise berichten.

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Sicherheit geht vor - Innotech & Windkraftanlagen

Best Of INNO|talk Part I: Gefahrenbereiche bei Windkraftanlagen - Sicherheit geht immer vor

Im INNOtalk zum Thema Sicherheit auf Windkraftanlagen berichten Marc Wollschläger und Michael Pett aus der gelebten Praxis. Sie schildern ihre Erfahrungen mit dem Schienensystem TAURUS, das sie als optimale Absturzsicherung für Windkraftanlagen bezeichnen. Der Grund dafür ist einfach: Denn mit dieser Lösung lassen sich vertikale und horizontalen Passagen nahtlos miteinander verbinden und es kann punktgenau an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.

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Best Of INNO|talk Part II - Erfahrungen und Feedback

Best Of INNO|talk Part II: Erfahrungen, Feedback und Kooperation für verbesserte Sicherheit auf Windkraftanlagen

Beim jungen Diskussionsformat INNOtalk kommen Experten aus allen relevanten Bereichen der Windkraft zu Wort und können ihre jeweiligen Probleme und Herausforderungen schildern. Unter dem Motto „zuhören und verstehen“ können so die Bedürfnisse und Anforderungen der betroffenen Mitarbeiter so verwertet werden, dass eine sichere Arbeitsumgebung auf den Windkraftanlagen entstehen kann.

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Der große Überblick - Sicherheit an Windkraftanlagen

Sicherheit an Windkraftanlagen - der große Überblick

Da Windkraftanlagen in Hinblick auf Arbeitssicherheit zu einem der gefährlichsten Arbeitsplätzen zählt, gewinnen naturgemäß auch Absturzsicherungen und Sicherungslösungen in diesem Zusammenhang laufend an Bedeutung. In diesem Artikel erhalten Sie alle relevanten Informationen zu den gesetzlichen Anforderungen, technischen Lösungen und zur Entwicklung im Bereich der Sicherheit.

Um eine optimale Sicherung gegen Absturz zu ermöglichen, bedarf es einer genauen Planung bzw. Gefährdungsbeurteilung.

Michael Pett
Gefahrenquellen Windkraftanlagen - Absturzsicherung

Windkraftanlagen - die Giganten an Land und auf Wasser erstrecken sich in schwindelerregenden Höhen, um mit der Kraft des Windes Energie zu erzeugen. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Anlagen hinsichtlich Bauart, Form, Höhe und Unterkonstruktion bzw. hinsichtlich des On- oder Offshore-Bereichs deutlich voneinander. Gemeinsam haben sie jedoch einen ganz wichtigen Punkt. Bei Instandhaltungs-, Wartungs- oder Reparaturarbeiten an oder in der Windkraftanlage befinden sich die Servicetechniker im absturzgefährdeten Bereich.

Eine moderne, verlässliche und zertifizierte Absturzsicherung ist hier die Basis, um überhaupt genannte Tätigkeiten verrichten zu können. Wir erklären in diesem Beitrag, welche Gefahrenbereiche mit welchen Herausforderungen verbunden sind, wie das Zusammenspiel von Absturzsicherung und Windkraft im Allgemeinen ist, welche Lösungen wir diesbezüglich anbieten und als Exkurs, wie es zur Entwicklung der Windenergie kam.

 

Anwendbarkeit des Systems als Challenge

Jeder Windkraftanlagentyp verfügt über eigene Spezifikationen verbunden mit unterschiedlichen Herausforderungen. Beispielsweise unterscheiden sie sich in der Größe des Maschinenhauses, generell in der Höhe, aber auch im im gegebenen Raum durch verbaute Systeme. Nicht jede Windkraftanlage verfügt im Innenbereich zwecks Aufstieg über eine Befahranlage. Gerade bei kleineren Anlagen ist diese zumeist nicht vorhanden, dort hat immer ein Auf- und Abstieg zu erfolgen, um das Maschinenhaus erreichen zu können. 

Unabhängig von den Anlagentypen steht jedoch eines fest, jede Anlage benötigt eine passende und auf die Situation abgestimmte Sicherungslösung gegen Absturz. Denn der Servicetechniker muss sich zu 100% auf die Absturzsicherung verlassen können, um seiner Tätigkeit nachgehen zu können.

 

Gefahrenquellen in der Praxis:

Generell befindet sich der Servicetechniker in der Windkraftanlage ab dem Zeitpunkt des Aufstiegs durchgehend im absturzgefährdeten Bereich. Folgende Quellen können eine Gefahr für den Anwender darstellen:

 

  1.  Fehlanwendungen des vorhandenen Sicherungssystems.
    Grundsätzlich sollte bzw. muss eine Absturzsicherung so konzipiert sein, dass eine Fehlanwendung vorweg ausgeschlossen werden kann. Trotz alldem liegt viel Verantwortung beim Anwender der Sicherungslösung, denn wenn beispielsweise eine nicht ordnungsgemäße Anbringung des Gleiters an das Sicherungssystem erfolgt, stellt diese eine erhöhte Gefahrenquelle im Ernstfall dar. Andere Fehlanwendungen wären beispielsweise das Nichteinhalten gesetzlicher Vorschriften und Handlungsanweisungen, wie der DGUV 112-198/199 PSAgA.
  1. Vertikaler Auf-/und Abstieg entlang der Leiter.
    Natürlich stellt im Allgemeinen der Auf- und Abstieg an sich eine Gefahrenquelle dar. Verringert bzw. entkräftet wird dieser Bereich jedoch mit einer passenden Sicherung gegen Absturz. Kommt es zum Ernstfall bzw. Worst Case wie beispielsweise einem Brand im Maschinenraum, so erfolgt ein Handeln nach Rettungskonzept. Bleibt nur noch der Abstieg via Leiter als Mittel zur Wahl, so zeigt sich in der Praxis oftmals, dass dieser speziell bei älteren Sicherungslösungen nicht optimal erfolgen kann. Schuld ist zumeist ein sperriger Gleiter, der sich entlang des Schienensystems “verbeisst”.
  1. Schlecht positionierte oder nicht vorhandene EAPs.
    Erfolgt der Aufstieg ohne Befahranlage und anhand der Leiter, so nimmt dies einiges an Zeit in Anspruch. In diesem Fall sind in regelmäßigen Abständen Podeste bzw. Plattformen zu finden, die von den Servicetechnikern zum Ruhen genutzt werden können. Beim Überstieg von der Leiter auf diese Podeste besteht erhöhte Absturzgefahr. Nicht selten sind diverse Anschlagpunkte nicht optimal platziert, was ein Umhängen erschwert. Zudem erhöhen schlecht positionierte Einzelanschlagpunkte die Gefahr eines Abreißens des Sicherungseils durch vorhandene scharfe Kanten. Darüber hinaus führen nicht optimal platzierte EAPs auf der Oberseite der Windkraftanlage (Außenbereich) oftmals zu einem Entlangschreiten der Servicetechniker an der Absturzkante.
  1. Witterungseinflüsse auf der Oberseite der Windkraftanlage
    Last but not least stellen auch Witterungseinflüsse eine erhöhte Gefahrenquelle dar, wenn es um das Betreten des Außenbereichs sprich der Oberseite der Windkraftanlage geht. 

 

Eins ist jedoch sicher, speziell im Anwendungsbereich Windkraft sind hohe Standards in Bezug auf die Sicherungslösungen gefordert, egal ob es sich um On- oder Offshore-Anlagen handelt. Je nach Typ sind unterschiedliche Sicherungen gegen Absturz gefordert beziehungsweise essentiell. Welche Lösungen wir anbieten, um die Gefahrenbereiche zu entschärfen, darauf gehen wir im nächsten Kapitel ein.

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Lösungen, um potentielle Gefahrenbereiche zu entschärfen

Nicht ein jedes Sicherungssystem eignet sich gleich gut für einen Anwendungsbereich. Um eine optimale Sicherung gegen Absturz zu ermöglichen, bedarf es einer genauen Planung bzw. Gefährdungsbeurteilung. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch der Aufbau der Windkraftanlage selbst sicher vonstatten gehen kann. Zu beachten ist, dass speziell hier auf eine entsprechende Zertifizierung wert gelegt werden sollte und die Sicherungssysteme einwandfrei funktionieren. 

 

Gefahrenbereich vertikaler Auf/Abstieg entschärfen mit TAURUS

Einer der wesentlichsten Punkte an der Windkraftanlage ist der gesicherte Auf- und Abstieg. Im On- und Offshore-Bereich eignet sich besonders ein Schienensystem dafür. Unser TAURUS-VERTIKAL sorgt für durchgehende Sicherung entlang des Auf- und Abstiegs und sichert auch Übergänge von der horizontalen in die vertikale Ebene. Der dazu passende Gleiter TAURUS-GLEIT-V21 ermöglicht eine leichtgängige Fortbewegung entlang des Systems. Speziell der Abstieg kann im Notfall dadurch rasch erfolgen. Ideal passend zu unserem Schienensystem bieten wir auch die entsprechende Persönliche Schutzausrüstung PSA an.

Der PSA-STRING-1-PRO sorgt für höchsten Schutz verbunden mit maximalem Komfort durch die Polsterung an Schulter, Bein, Rücken und einem Nierenschutz. Zudem erinnert das LiSA Life Safety-System an die anstehende Überprüfung des Gurts. Die nötigen PSA-Verbindungsmittel gibt es hier zu entdecken. Zudem besteht auch die Möglichkeit diverse Einzelanschlagpunkte für den Überstieg von der Leiter auf die Plattform so zu platzieren, um auch dort für die nötige Sicherheit zu sorgen. 

 

Durchgehende Sicherheit auf dem Dach der Windkraftanlage und derer Aufbauten (Lüfter, Kühler, Windmesser) - ein Schienensystem schafft Abhilfe

Auf der Außenseite der Anlage kann ein Schienensystem als Absturzsicherung befestigt werden. So sorgt es ohne Um- oder Aushängen für die nötige Sicherheit und die Servicetechniker können sich voll und ganz auf dort durchzuführenden Tätigkeiten konzentrieren. 

 

Fehlanwendungen ausschließen mit einer entsprechenden Schulung

Ein beachtliches Thema an der Windkraftanlage ist das Wissen über die richtige Anwendung der Arbeitssicherheitsmaßnahmen und somit auch des Sicherungssystems gegen Absturz. Um etwaige Fehlanwendungen auszuschließen und auch im Notfall eine Rettung “richtig” durchführen zu können, bedarf es einer entsprechenden Schulung. In unserer INNO|school erfahren Sie mehr zu unserem Schulungsangebot diesbezüglich.

 

Exkurs: Windenergie

In Deutschland spielt Windenergie schon seit rund zwei Jahrzehnten eine zentrale Rolle im Spektrum der erneuerbaren Energien – 2020 wurden rund 132.000 gWh elektrischen Stroms mittels Windkraftanlagen produziert (Quelle:https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#strom). Bis 2030 soll dieser Wert noch deutlich gesteigert werden. Aber auch Österreich, ein klassisches Wasserkraft-Land, setzt künftig noch mehr auf erneuerbare Energien. 2021 wurden bereits 75% des Strombedarfs (Quelle: https://www.umweltbundesamt.at/energie/erneuerbare-energie) durch Erneuerbare abgedeckt – und dieser Anteil soll bis 2040 noch deutlich ausgebaut werden, sodass die fossilen Energieträger komplett aus dem Portfolio verdrängt werden.

Hier spielt natürlich auch die Windenergie eine zentrale Rolle. Ein kurzer Blick in die Vergangenheit zeigt, dass auch hierzulande die Leistung aus Windkraft von 2005 bis 2021 jährlich um etwas mehr als 9 % gestiegen ist; 2022 wurden bereits 83.000 gWh Wind-Strom erzeugt.(Quelle: https://windfakten.at/?xmlval_ID_KEY[0]=1234)

 

Fazit

Je nach Windkraftanlagentyp unterscheiden sich die potentiellen Herausforderungen. Um diese Gefahrenquellen so gut es geht zu entschärfen, bedarf es eines professionellen Sicherheitskonzepts und einer dementsprechenden Gefährdungsbeurteilung. Innerhalb dieses Sicherheitskonzepts wird dann die jeweilige Absturzsicherung geplant. Ein jedes Sicherungssystem hat seine Vor- und Nachteile und muss individuell (gerade in Bezug auf Windkraftanlagen) definiert werden. Beispielsweise eignet sich ein Schienensystem im On- und Offshore-Bereich für den vertikalen Aufstieg, um für eine durchgängige Sicherheit zu sorgen.

Mit einem passenden Gleiter, kann der Abstieg im Notfall rasch erfolgen. Ein professionelles Sicherheitskonzept stimmt unterschiedliche Sicherungssysteme ideal aufeinander ab und kombiniert diverse Lösungen miteinander.

Wollen Sie mehr zu unseren Lösungen an der Windkraftanlage erfahren, dann steht Ihnen gerne ein Ansprechpartner zur Verfügung.

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