Durch das Pumpspeicherwerk Limmern können während Schwachlastzeiten entstehende Stromüberschüsse in wertvolle Spitzenenergie umgewandelt bzw. gespeichert werden. Mit der Planung und dem Bau wurde Axpo beauftragt. Axpo ist mit mehr als 6.000 Mitarbeitenden die größte Schweizer Produzentin von erneuerbarer Energie und internationale Vorreiterin im Energiehandel sowie in der Vermarktung von Solar- und Windkraft.
Das Pumpspeicherwerk Limmern der Kraftwerke Linth-Limmern AG wurde für das Unternehmen eines der bedeutendsten Ausbauprojekte der letzten Jahre im Bereich der Erneuerbaren Energien. In Summe wurden 2,1 Mrd. Schweizer Franken investiert. Die Leistung des Pumpspeicherwerks Limmern beträgt 1000 MW und fungiert quasi als riesige Batterie mitten in den Schweizer Alpen.
Das Thema Sicherheit wurde bei diesem Projekt schon bei der Planung ganzheitlich berücksichtigt. Wie dieses Kraftwerk gegen Absturz gesichert wurde und welche Herausforderungen es zu bewältigen galt, entdecken Sie im Folgenden.
Die Herausforderungen
Das Pumpspeicherwerk Limmern wurde unterirdisch im Felsen angelegt und ist nun in der Lage, das Wasser aus dem Limmernsee in den 630 Meter höher gelegenen Muttsee zurückzupumpen, um es dann bei Bedarf wieder für die Stromerzeugung nutzen zu können. Der Muttsee, für dessen Staumauer 250.000 m3 Beton verbaut wurden, kann 23 Mio. m3 Wasser fassen.
Sowohl in der Staumauer Muttsee als auch in der tiefergelegenen Staumauer Limmernboden müssen regelmäßig Kontrollgänge erfolgen, um etwaige Risse oder sonstige Veränderungen am Bauwerk festzustellen. Auch an anderen Messinstrumenten in den Staumauern haben routinemäßige Checks zu erfolgen.
Diese zeichnen eventuelle Bewegungen auf und melden diese an die Zentrale im Tal. Sind diese Ausschläge zu groß, wird im Worst Case ein Alarm ausgelöst, der mit entsprechenden Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung einhergeht. Die Routine- und Sicherheitskontrollen haben ein Begehen des Innenbereichs der Staumauern zur Folge. In hohen Staumauern wie der Staumauer Limmernboden (Kronenhöhe 146 m) warten einige Gefahrenbereiche, die es gegen Absturz zu sichern gilt.
Vor allem schräge Abgänge sind hier hervorzuheben. Die Staumauer Limmernboden weist Treppen mit einer Neigung von bis zu 52 Grad auf. Teilweise besitzen diese nur einen einseitigen Handlauf, um für zusätzlichen Halt zu sorgen. Die Gefahr des Ab- bzw. Ausrutschens wird hier verstärkt durch eine nebenläufige Rigole, die Sickerwasser abführt.
Zudem besteht die Herausforderung, dass ein Treppensegment ca. 20 Meter lang ist und wiederum ein nur wenige Meter langes Podest folgt bevor die nächste Treppe anfängt. Wenn es hier zum Sturz kommen würde, hätte dieser schwerwiegende Folgen für die im Gefahrenbereich befindliche Person. Ein tiefer Sturz wäre unaufhaltsam.
Aus diesem Grund ist hier eine Absturzsicherung unverzichtbar bzw. absolut notwendig. Diese Sicherungslösungen müssen die Servicetechniker oder Mitarbeiter bei der Begehung dieser stark geneigten Kontrollgangabschnitte schützen.
Last but not least hat die Lage der Staumauer auf rund 1800 m.ü.M und nur durch einen rund 3km langen Stollen erreichbar, die Anlieferung der benötigten Materialien, die zum Bau der Kraftwerksanlagen und zur Montage der Sicherungslösung benötigt wurden erschwert.
TAURUS als Absturzsicherung in der Staumauer Limmernboden
Damit sich die Servicetechniker bzw. das Wartungspersonal gesichert auf den steilen Treppen zwischen den Kontrollgängen fortbewegen können, wurde die Schienensicherung TAURUS montiert. Ein zuverlässiges Sicherungskonzept stand jedoch zuvor an erster Stelle. Die Sicherung durch das Schienensystem entlang des Handlaufs der Treppen verhindern einen Absturz, auch in die nebenan bestehende Entwässerungsrigole.
Der speziell für das TAURUS-ALLROUND entwickelte Gleiter TAURUS-GLEIT-A31 ermöglicht eine gesicherte und hindernislose Fortbewegung entlang des Systems. Generell sichert TAURUS-ALLROUND Auf- und Abstiege in diesem Bereich und auch Übergänge stellen keine Herausforderung für das aus Aluminiumschienen bestehende Sicherungssystem dar.
Dank des kurzen Verbindungsmittels sowie des platzsparend integrierten Falldämpfers des Gleiters läuft der Anschlagpunkt stets nahe an der im Gefahrenbereich befindlichen Person. Das verhindert unter anderem die Gefahr von Abstürzen.
Die Montage der Absturzsicherung in die Betonwand der steilen Treppenstollen zwischen den Kontrollgängen der Staumauer erfolgte mit Standardkomponenten, dem TAURUS-RAIL-10, BEF-21, 2 Komponentenmörtel und 16 Millimeter Gewindestangen. Das TAURUS-BEND sorgte für eine einfache und effiziente Anpassung der Schienen vor Ort an die gegebenen Strukturen der Staumauer.
4 Vorteile, die für TAURUS sprechen
- Verhindert verlässlich einen Absturz dank der Montage der Absturzsicherung entlang des Handlaufs der Treppe und einem kurzen Verbindungsmittel.
- Gesicherte Fortbewegung entlang der steilen Auf- und Abstiege dank des robusten Schienensystems.
- Durchgehende Sicherung da das Schienensystem auch den Wechsel von einer vertikalen auf eine horizontale Ebene sichert.
- Hohe Flexibilität dank der an die Situation anpassbaren Aluminiumschiene vor Ort.
Fazit
Für die Sicherheit der Servicetechniker und Wartungspersonen des Pumpspeicherwerkes Limmern konnte und kann in Zukunft durch das Schienensystem TAURUS-ALLROUND gesorgt werden. Während das Pumpspeicherwerk die Versorgungssicherheit in der Schweiz nachhaltig steigert, sorgt die Absturzsicherung TAURUS für die Eliminierung der Absturzgefahr und somit für die Sicherheit der Mitarbeitenden vor Ort.
Wenn Sie mehr zum Thema Absturzsicherungen für Wasserkraftwerke wissen möchten, kontaktieren Sie uns einfach. Unsere Experten stehen Ihnen sehr gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Fotorecht: Axpo Holding AG