23.11.2023 | Allgemeine Fachbegriffe

Sturzfaktor bei Absturzsicherungen

Der Sturzfaktor ist ein entscheidender Begriff in der Absturzsicherung. Er beschreibt das Verhältnis von Fallhöhe zu ausgegebener Seillänge. Dieser Wiki-Artikel beleuchtet den Sturzfaktor und dessen Einflussfaktoren im Kontext der Anwendung von persönlicher Schutzausrüstung. Beispiele und Berechnungen veranschaulichen die Relevanz dieses Konzepts für die Auswahl der richtigen Schutzausrüstung und sicheres Arbeiten in der Höhe.

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Fachartikelserie:

Für eine Absturzsicherung in der Kategorie des Auffangsystems gilt maximal der Sturzfaktor 2.

Der Sturzfaktor bei Absturzsicherungen veranschaulicht durch ein Treppenhaus.

Der Sturzfaktor ist ein Begriff, der im Zusammenhang mit Absturzsicherungen verwendet wird, um das Verhältnis zwischen der Sturzhöhe und der ausgegebenen Seillänge zu beschreiben. Es handelt sich um eine wichtige Kennzahl, die bei der Planung und Ausführung von Aktivitäten in vertikalen Strukturen, wie beispielsweise beim Klettern oder eben beim Arbeiten in der Höhe, berücksichtigt werden muss.

In diesem Wiki-Beitrag wird ausschließlich auf die Sturzfaktor Berechnung bei der Höhenarbeit bzw. im Kontext von Absturzsicherungen und seilunterstütztes Arbeitsverfahren eingegangen. Kenntnisse über den Sturzfaktor und die auftretenden Kräfte sind hier entscheidend, um die richtige Schutzausrüstung gegen Absturz auszuwählen und sicherheitsrelevante Vorkehrungen zu treffen.

 

INNO KOMPAKT:

Der Sturzfaktor zeigt an, welche absoluten Kräfte - im Fall eines Absturzes - auf das Seil und die Schutzausrüstung wirken. Ein niedriger Sturzfaktor ist wünschenswert, da die aufzunehmende Sturzenergie geringer ist, was das Verletzungsrisiko des menschlichen Körpers reduziert.

Sturzfaktor = Fallhöhe durch ausgegebene Seillänge

Der theoretische Sturzfaktor wird durch folgende physikalische Faktoren bestimmt: Fallhöhe zu ausgegebener Seillänge. Dabei wird angenommen, dass die gesamte kinetische Energie des Sturzes vom Seil - respektive vom Verbindungsmittel - und der persönlichen Schutzausrüstung absorbiert wird. Dieser Wert wird in theoretischen, standardisierten Testbedingungen ermittelt und dient als Richtwert für die Belastungsgrenze der Ausrüstung.

  • Ausschlaggebend für die Berechnung des Sturzfaktors ist somit die Entfernung der gesicherten Person zum Boden (bzw. der Auftrefffläche). Dies entspricht der Fallhöhe
  • Die gesamte Länge des Verbindungsmittels von gesicherter Person zu Anschlagpunkt entspricht dem insgesamt ausgegebenen Seil - das ist die ausgegebene Seillänge.

Beispiel-Rechnung Sturzfaktor: Bei einer Fallhöhe von 5 Meter und ausgegebene 2,5 Meter Seil ist der Sturzfaktor dementsprechend 2. 

 

INNO Gut zu wissen:

Beim Klettern werden dynamische Seile, bei der Absturzsicherung ausschließlich statische Seile, gegebenenfalls mit Bandfalldämpfer oder Höhensicherungsgerät, verwendet. 

Persönliche Schutzausrüstung PSA

Sichere Verbindung zwischen Mensch und Sicherungssystem. Individuell nach Einsatzbereich optimierte Gurtmodelle, Zubehör und Verbindungsmittel.

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PSA-VERBINDUNGSMITTEL sind die sichere Verbindung zu INNOTECH- Anschlagpunkten. Es gibt verschiedene Variationen, welche den jeweiligen Anforderungen in Punkto Bedienung und Belastung entsprechen.

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PSA-ZUBEHÖR von INNOTECH ist die ideale Ergänzung zu den INNOTECH- Gurtmodellen. Sie dienen dazu die Verwendung der Gurte in den jeweiligen Anwendungen zu erweitern und bieten praktische Lösungen für Seilzugangstechnik.

Sturzfaktor 0, 1 und 2

Je höher der Sturzfaktor, desto größer die Energie, die auf die Ausrüstung und den Anwender einwirkt. Ein niedrigerer Sturzfaktor ist sicherer, da er weniger Energie und Belastung auf das System überträgt. Der Sturzfaktor in der Absturzsicherung hat verschiedene Stufen:

  1. Sturzfaktor 0: Dieser Wert bedeutet, dass bei einem Sturz keine zusätzlichen Belastungen auf die Sicherheitsausrüstung einwirken, da die Fallhöhe gleich der Länge des ausgegebenen Seils ist. Anders ausgedrückt: Der Anwender hängt bereits im System.

  2. Sturzfaktor 1: Ein Sturz mit einem Faktor von 1 bedeutet, dass die Fallhöhe genau so hoch ist wie die ausgegebene Seillänge. Dies ist ein üblicher und sicherer Standard in vielen Absturzsicherungssystemen. Entspricht z.B. 4 Meter Fallhöhe und 4 Meter ausgegebenes Verbindungsmittel. 

  3. Sturzfaktor 2: Hier ist die Fallhöhe das Doppelte der ausgegebenen Seillänge. Dies ist der maximale Sturzfaktor und entspricht einem Sicherheitsstandard, um das Verletzungsrisiko bei Stürzen zu minimieren. Entspricht z.B. 6 Meter Fallhöhe und 3 Meter ausgegebenes Verbindungsmittel.

Die entstehenden Kräfte auf die stürzende Person werden mehr, je höher die Zahl des Sturzfaktors. Achten Sie daher auf einen möglichst geringen Sturzfaktor.

 

Praktische Tipps für einen niedrigen Sturzfaktor und sicheres Arbeiten

Treffen Sie Vorkehrungen zur Vermeidung von einem hohen Sturzfaktor und bedenken Sie bei der Auswahl der Absturzsicherung immer alle mitwirkenden Faktoren. Hier ein paar Tipps aus der Praxis für eine geringe Belastung bzw. die Geringhaltung der einwirkenden Kräfte bei einem Absturz mit Fallfaktor:

  • Der verwendete Anschlagpunkt sollte sich so weit wie möglich über dem Anwender befinden.
  • Der verwendete Anschlagpunkt sollte niemals unter den eigenen Füßen sein.
  • Das Verbindungsmittel sollte so kurz wie möglich gehalten werden.
  • Vorsicht bei Verbindungsmitteln bei denen die Länge vom Anwender verändert werden kann. Die Möglichkeit von Anwenderfehlern führen zu einem höheren Risiko und gegebenenfalls hohem Sturzfaktor.
INNO WICHTIG:

Zögern Sie nicht sich an Experten zu wenden, wenn Sie sich bei der Auswahl und Konfiguration der geeigneten Absturzsicherung unsicher sind. Ein zu hoher Sturzfaktor kann schwerwiegende Folgen auf den menschlichen Körper haben. 

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