09.12.2021 | Fassade

Seilzugangstechnik (SZT) an Fassaden - alle Infos auf einen Blick

Definition, Vorteile, System, Verfahren, Rechtsgrundlagen & mehr. Gebäude werden höher, moderner, komplexer, spaciger... Die Sicherungstechnik für Höhenarbeiten an diesen Bauten muss entsprechend ausgereift und flexibel sein. Daher kommt die agile und dynamische Seilzugangstechnik immer häufiger zum Einsatz. Sie sorgt für eine optimale Verschmelzung von Ästhetik und Sicherheit an Fassaden und ermöglicht zugleich den Anwendern höchste Flexibilität bei Fassadenarbeiten, wie Reinigung, Wartung oder Reparaturen.

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Fachartikelserie: Absturzsicherung an Fassaden

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7 Tipps für den Einbau unsichtbarer Absturzsicherungen mit oder ohne Seilzugangstechnik an Fassaden

Sicherungssysteme sollen die Ästhetik der Fassade nicht stören trotzdem sind sie wichtig für Wartung & Reinigung. Neue Aufmerksamkeit erhielt der Glaspalast, als die Fenster geputzt werden sollten, denn an die dafür erforderliche Absturzsicherung und/oder Seilzugangstechnik an der besonderen Fassade hatte bis dato noch niemand gedacht. Weder der Architekt noch der Bauträger wollten die Ästhetik gefährden. Damit Sie nicht mit genau dieser Herausforderung konfrontiert werden, haben wir 7 Tipps für unsichtbare Absturzsicherung und Seilzugangstechnik zusammengestellt.

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Seilzugangstechnik an Fassaden richtig planen und umsetzen

Eine Absturzsicherung mit Seilzugangstechnik ist dann eine ideale Lösung für Fassaden, wenn diese auch rechtzeitig geplant werden. Damit sich aber auch die Seilzugangstechnik perfekt den Gebäudestrukturen anpasst, sollte sie von vornherein mitgeplant werden. Welche Herausforderungen bei der Planung und Umsetzung bestehen und welche Fehler vermieden werden sollten, sind im Folgenden zusammengefasst.

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Ganzheitliches Rettungskonzept für Arbeiten an Fassaden

Jede Minute zählt nach einem Absturz. Passieren Unfälle, müssen Rettungsmaßnahmen professionell vorbereitet sein, um die Folgen möglichst gering zu halten. Eine fehlende Rettungskette führt im schlimmsten Fall sogar zum Tod des Verunglückten.In diesem Artikel erfahren Sie, wie Rettungskonzepte im Zusammenhang mit Fassadenarbeiten vorzubereiten sind und wie im Ernstfall die Rettungsmaßnahmen zu erfolgen haben.

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Was ist die Seilzugangstechnik & welche Vorteile für Fassaden hat sie?

Sicherheit & Schönheit an Fassaden - kein Problem mit Seilzugangstechnik. Aufgrund ganz unterschiedlicher Fassadentypen braucht es ein Sicherungssystem, mit dem die Anwender bei Reinigungs- und Wartungsarbeiten auch an schwer erreichbare Stellen kommen. Besonders, da Scheinsicherheit schneller entsteht als den meisten lieb ist. Ein Verfahren, das dank seiner hohen Flexibilität und Sicherheitsstandards, im Trend liegt, ist die Seilzugangstechnik (SZT). Was es damit auf sich hat und worin die Vorteile liegen, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.

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5 moderne Fassadentypen, an denen Seilzugangstechnik möglich ist

Fassaden sind ganz unterschiedlich. ede Fassade ist ein Unikat und hat ihre ganz eigenen Anforderungen beim Thema Sicherheit. Denn jede Gebäudehülle muss gepflegt, gewartet und bei Bedarf repariert werden. Um Scheinsicherheit zu vermeiden, ist daher ein nachhaltiges Sicherungskonzept essentiell wichtig. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen 5 Fassadentypen vorstellen, mit denen wir in der Vergangenheit bereits Erfahrung sammeln und eine Sicherung gegen Absturz bzw. Seilzugangstechnik anbringen konnten.

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Ein Praxistag in der Seilzugangstechnik für Fassaden

Sicherheit entsteht vor allem durch den richtigen Ablauf. Seit 2019 ist die Seilzugangstechnik, kurz SZT, offiziell als zulässiges Arbeitsmittel in der TRBS 2121 eingetragen. Es handelt sich dabei um ein seilunterstütztes Zugangsverfahren für Montage-, Reinigungs- und Wartungsarbeiten an Fassaden. Im folgenden Beitrag möchten wir Ihnen diese Chronologie für die einzelnen Schritte der Seilzugangstechnik aufzeigen und jeweils kurz erläutern.

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Seilzugangstechnik (SZT) an Fassaden - alle Infos auf einen Blick

Definition, Vorteile, System, Verfahren, Rechtsgrundlagen & mehr. Gebäude werden höher, moderner, komplexer, spaciger... Die Sicherungstechnik für Höhenarbeiten an diesen Bauten muss entsprechend ausgereift und flexibel sein. Daher kommt die agile und dynamische Seilzugangstechnik immer häufiger zum Einsatz. Sie sorgt für eine optimale Verschmelzung von Ästhetik und Sicherheit an Fassaden und ermöglicht zugleich den Anwendern höchste Flexibilität bei Fassadenarbeiten, wie Reinigung, Wartung oder Reparaturen.

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Rundumschutz mit dem (S)TOP-Anwenderprinzip an Fassaden

Arbeitsschutz an Fassaden ist essentiell. Gefährliche Verfahren am Arbeitsplatz müssen unter allen Umständen vermieden werden, in unserem Beispiel mithilfe einer geeigneten Absturzsicherung für Reinigungsarbeiten der deckenhohen Glasfenster. Im besten Fall werden Gefährdungen bereits vorweg eliminiert, wie beispielsweise durch richtige Arbeitsabläufe. Für was das Akronym (S)TOP steht und was sich dahinter verbirgt, betrachten wir mit Blick auf Fassadensicherungen im Folgenden näher.

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7 Schritte der Gefährdungsbeurteilung an Fassaden

Fassadenarbeiten bergen Gefahren, die es zu minimieren gilt. Sicherungskonzepte für Absturzgefährdungen an Fassaden, auf Dächern, aber auch in der Industrie sind hingegen seit dem Jahr 2001 unser Spezialgebiet. Besonders die Fassadensicherung ist ein spannendes Feld, denn es gibt unwahrscheinlich viele unterschiedliche Fassadentypen mit jeweils ganz eigenen Anforderungen.

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So kommen Sie zur optimalen Ausschreibung für Fassadensicherungen

Unsere Experten verraten Ihnen die besten Tipps. Je früher die technische Beratung und Planung der Fassadensicherung im Ausschreibungsprozess eines Bauprojektes stattfindet, desto besser haben Sie Ihre Kosten im Griff und desto erfolgreicher schneiden Sie bei der Ausschreibung ab. Entdecken Sie dahingehend unser 3 Profi-Tipps.

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Wieviel kostet die Absturzsicherung an Fassaden?

Alle Kostenpunkte auf einen Blick. Als Roland K. den Briefumschlag öffnet und den mehrseitigen Papierstapel herauszieht, bleibt ihm beinahe das Herz stehen. Das Angebot für die Fassadensicherung des laufenden Bauprojekts ist viel höher, als sie zuvor in der Ausschreibung kalkuliert hatten. Solch eine Situation muss nicht eintreten, denn bei einer guten und frühzeitigen Planung lassen sich kostenattraktive Lösungen für die Absturzsicherung an der Fassade finden. Lesen Sie weiter und finden Sie heraus, wie sich die Kosten zusammensetzen und wie Sie die Fassadensicherung kostensparend planen sowie umsetzen.

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Ups, Fassadensicherung vergessen - was tun?

Notwendige Schritte & funktionierende Expertentipps. Einen erfahrenen Experten für Fassadensicherung bereits frühzeitig mit an Bord zu holen, zahlt sich letztlich durch passendes Know-How und attraktive Kosten-Nutzen-Vorteile aus. Und selbst, wenn die Absturzsicherung vergessen wurde, hat dieser Partner in den meisten Fällen noch ein letztes Ass im Ärmel. Mehr Details gibt es im folgenden Blogartikel.

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Absturzsicherung an Fassaden: 2 Best Practice Beispiele

Stilvoll an die Architektur des Projekts angepasst. Bei jeder Absturzsicherung liegt der Fokus darauf Leben zu sichern. Ein ganzheitliches und nachhaltiges Sicherungskonzept für die Fassadensicherung ist bei Bauprojekten der bestmögliche Gewinn. Gleichzeitig soll sich das Sicherungssystem in das Gesamtkonzept des Baus einfügen und die Architektur ergänzen. Entdecken Sie im Folgenden zwei Best Practice Beispiele zur Fassadensicherung.

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Absturzsicherung an Fassaden im großen Überblick

Absturzsicherung an Fassaden sollen ästhetisch und sicher sein. Jährlich verunglücken hunderte Menschen auf Dächern, Fassaden oder anderen Höhen-Arbeitsplätzen. Die erschreckend hohe Zahl derartiger Unfälle ließe sich mit geeigneten Absturzsicherungen drastisch reduzieren. Zugleich soll die Fassadensicherung aber die Schönheit der Gebäude nicht beeinflussen, denn jedes Bauwerk hat auch einen ästhetischen Wert.

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Absturzsicherung für die Fassade von Lobster

Auch hochmoderne Fassaden brauchen eine Absturzsicherung

Zeit, neue Wege zu gehen. So lautet das Motto der Lobster Data GmbH in Tutzing (Bayern). Aber nicht nur als Software-Anbieter setzt Lobster auf die Entwicklung und den Vertrieb hoch innovativer IT-Lösungen. Erst kürzlich haben die Verantwortlichen auch in puncto Sicherheit beschlossen, neue Wege zu gehen.

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Med Campus Linz - sichere Fassaden mit TAURUS

Sicherheit in luftigen Höhen: TAURUS von INNOTECH als Absturzsicherung für den MED CAMPUS Linz

Die moderne und ästhetische Fassade des Gebäudes, das vom Architekturbüro LORENZATELIERS errichtet wurde, muss naturgemäß regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Um diese Reinigungs- und Wartungsarbeiten der äußeren Fassadenteile bzw. der Fenster und Glaselemente möglichst sicher zu gestalten, entschieden sich die Verantwortlichen für die Absturzsicherung TAURUS.

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TAURUS zur Fassadensicherung bei Axel Springer

TAURUS Schienensystem, die perfekte Absturzsicherung für alle modernen Fassadenarten

Das Thema Sicherheit ist unabhängig vom Fassadentyp immer von entscheidender Bedeutung. Eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Fassaden hat, insbesondere bei intelligenten Fassaden, die sich an verschiedene Wetterbedingungen und den jeweiligen Sonnenstand anpassen, immer zu erfolgen. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie TAURUS als Absturzsicherung für Fassaden die optimale Lösung ist.

Die Seilzugangstechnik (kurz: SZT) ist ein anerkanntes Verfahren, um Arbeiten an schwer zugänglichen Stellen, etwa an Gebäudefassaden, zu ermöglichen.

Michael Pett

Was ist Seilzugangstechnik?

Die Seilzugangstechnik (kurz: SZT) ist ein anerkanntes Verfahren, um Arbeiten an schwer zugänglichen Stellen, etwa an Gebäudefassaden, zu ermöglichen. Bei uns auch als Industrieklettern oder Fassadenklettern bekannt, ist international die Bezeichnung „rope access“ gebräuchlich. Typische Einsatzbereiche für Höhenarbeiter sind etwa Inspektionen, Reparaturen und Reinigung an Windenergieanlagen, Fassaden, Türmen, Silos sowie Produktions- und Lagerhallen. An Fassaden eignet sich die Seilzugangstechnik sehr gut als Alternative zu Hubarbeitsbühnen oder Fassadengerüsten.

Die wichtigsten Vorteile der Seilzugangstechnik sind hierbei:

  • schnelle und flexible Einsatzfähigkeit der Industriekletterer 

 

  • Kostenersparnis, da Miet- und Montagekosten für herkömmliche Zugangshilfsmittel entfallen

 

  • keine Behinderungen und Einschränkungen für die Umgebung durch Baugerüste oder Hubsteiger

 

Während Absturzsicherungen primär als passive Sicherungssysteme konzipiert sind und ihre primäre Aufgabe darin besteht, einen Sturz abzufangen, steht das Seil bei der Seilzugangstechnik ständig unter Belastung und ist Teil der Tätigkeiten an der Fassade.

 

Systeme der Seilzugangstechnik
 

Das System der Seilzugangstechnik kann entweder als einzelne Anschlagpunkte oder als Schienensystem (z.B. TAURUS) ausgestaltet sein, abhängig von den Ansprüchen an

  • Ästhetik

 

  • situationsbedingten Gegebenheiten

 

  • Zeitaufwand

 

  • Fassadentyp

 

Technisch ist ein ökonomisches System von Wartung und Reparatur an exponierten Stellen oft nur über Seilzugangstechnik zu bewerkstelligen. Sicherheit und Ästhetik verschmelzen bei dieser Sicherungslösung optimal miteinander.

 

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Rechtsgrundlagen zur Seilzugangstechnik an Fassaden

Die für die Europäische Union maßgebliche Rechtsgrundlage für die SZT basiert auf der Richtlinie 2009/104/EG. Für Höhenarbeiter und Industriekletterer bedeutsam sind außerdem die beiden ISO-Standards ISO 22846-1 (Rope Access Systems - Principles) und ISO 22846-2 (Rope Access Systems - Code of practice). Darin wird erstmals auf internationaler Ebene versucht, alle für Seilzugangstechniken notwendigen Ausrüstungen, Verfahren und Ausbildungen zu definieren.

 

Rechtsgrundlage in Österreich

In Österreich wurden die einschlägigen Bestimmungen der Richtlinie insbesondere in § 6 Abs 7f der Bauarbeiterschutzverordnung (BauV) umgesetzt. Dieser besagt, dass die SZT nur durchgeführt werden darf, wenn:

  • die Ermittlung und Beurteilung der Gefahren ergeben hat, dass die Arbeit sicher durchgeführt werden kann und die Verwendung anderer Einrichtungen (…) nicht gerechtfertigt ist.

 

  • eine geeignete persönliche Schutzausrüstung zur Sicherung der Arbeitnehmer verwendet wird.

 

  • das Arbeitsseil muss ein selbstsicherndes System umfassen, das als Absturzsicherung fungiert.

 

  • sorgfältige Planung und Überwachung sichergestellt wird, dass den Arbeitnehmern bei Bedarf unmittelbar Hilfe geleistet werden kann

 

  • die Arbeitnehmer besonders geschult wurden, insbesondere im Hinblick auf Arbeits- und Rettungsverfahren.
     

Darüber hinaus sind insbesondere zur Ermittlung und Beurteilung der Gefahren sowie im Hinblick auf Dokumentationsvorschriften die Allgemeinen Vorschriften der § 4 und § 5 des ArbeitnehmerInnenschutzgesetzes zu beachten. Für Arbeits- und Sicherungssysteme ist daneben noch die Verordnung (EU) 2016/425 („über persönliche Schutzausrüstungen und zur Aufhebung der Richtlinie 89/686/EWG des Rates“) einschlägig. Einen Überblick dazu gibt etwa das Arbeitsinspektorat des Bundesministeriums für Arbeit

 

Rechtsgrundlage in Deutschland

In Deutschland wurde die Richtlinie 2009/104/EG in der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) umgesetzt. Diese regelt in Deutschland die Bereitstellung von Arbeitsmitteln durch den Arbeitgeber, die Benutzung von Arbeitsmitteln durch die Beschäftigten bei der Arbeit sowie die Errichtung und den Betrieb von überwachungsbedürftigen Anlagen im Sinne des Arbeitsschutzes. Sie besagt sinngemäß ebenfalls, dass die Seilzugangstechnik angewendet werden darf, „wenn die Gefährdungsermittlung ergibt, dass die betreffende Arbeit sicher durchgeführt werden kann“.

Ebenfalls beachtlich für die Zulassung der Seilzugangstechnik als Arbeitsmittel sind etwa die  Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS). Diese geben den Stand der Technik, der Arbeitsmedizin und Hygiene für die Bereitstellung und Benutzung von Arbeitsmitteln sowie den Betrieb überwachungsbedürftiger Anlagen zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wieder. Sie werden vom Ausschuss für Betriebssicherheit erarbeitet und lösen sukzessive die in den bisherigen technischen Regeln vorhandenen Betriebsvorschriften wie TRA, TRB, TRR, TRD und TRAC vollständig ab.

 

Rechtsgrundlage in der Schweiz

In der Schweiz ist bezüglich der SZT insbesondere Artikel 28ff der  Verordnung über die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Bauarbeiten  (BauAV) sowie insbesondere Artikel 5, 8 und 32a der Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV), anzuwenden

Lesen Sie weiter: Mehr zu den Rechtsgrundlagen, Haftung und Normen von Absturzsicherung in der Industrie finden Sie in unserem Übersichtsartikel.

Das Einmaleins für sichere Fassaden

Vorteile der Seilzugangstechnik

Die Seilzugangstechnik weist im Gegensatz zu anderen Zugangstechniken zahlreiche Vorteile auf:

  • Optimale Erreichbarkeit
    Mittels Seilzugangstechnik können auch Fassadenteile erreicht werden, die mit herkömmlichen Mitteln nur schwer oder gar nicht gewartet oder repariert  werden können.

 

  • Kostengünstige Alternative
    Vor allem, wenn die Seilzugangstechnik bereits bei der Gebäudeplanung mitberücksichtigt wurde, stellt sie eine preisgünstige Variante im Vergleich mit Kränen, Hebebühnen oder Gerüsten dar.

 

  • Wahrung der Optik
    Die Seilzugangstechnik lässt sich weitgehend unsichtbar in die Ästhetik einer Fassade integrieren. Es stehen zahlreiche  Komponenten zur Verfügung, die für alle Fassaden-Typen optimale Ergebnisse gewährleisten.

 

  • Sicheres Verfahren
    Unter Einhaltung der einschlägigen Normen stellt die Seilzugangstechnik ein sehr sicheres Verfahren dar. Die Ausübung ist an eine Ausbildung zum zertifizierten Höhenarbeiter gebunden, verbindliche Rettungskonzepte legen Standards für den Unglücksfall fest.

 

  • Flexible und kurzfristige Einsatzfähigkeit
    Ein dauerhaft angebrachtes Sicherungssystem ermöglicht flexible Einsatzplanung, unabhängig von Gerätschaften wie Hebebühnen oder Kränen.

 

  • Höchste Qualität
    Der INNOTECH Planungsservice bietet flexible individuelle Lösungen für Ihre Sicherungssysteme durch hochwertige Materialien und höchste Qualität.

 

Die Seilzugangstechnik weist in vielen Bereichen unschlagbare Vorteile gegenüber anderen Fassaden-Zugangssystemen auf. Dabei sticht insbesondere der flexible und kurzfristige Einsatz ohne zusätzliche Gerätschaften heraus. Sicherheit und Kostenersparnis sind weitere Pluspunkte.

 

Für welche Fassadentypen ist Seilzugangstechnik geeignet?

Die Seilzugangstechnik ist für die überwiegende Anzahl aller modernen Fassadentypen geeignet:

  • Glasfassade
    Unauffällige Befestigungselemente vermitteln den Eindruck einer mehr oder weniger ebenmäßigen Glasfläche. Durch das flexible Zugangsverfahren kann sich der Anwender horizontal, vertikal oder diagonal über die Fassade bewegen.

 

  • Dynamische Fassade / intelligente Fassade
    Dynamische oder intelligente Fassaden erzeugen etwa mit Hilfe von Modulen an jenen Stellen der Fassade Schatten, wo die Sonneneinstrahlung besonders stark ist oder erzeugen Strom mit speziellen Photovoltaik-Modulen.

 

  • Begrünte Fassade
    Konzepte des urban farming, vertical farming, aber auch als Fassadenbegrünung mit Klimaeffekten: Pflanzen geben Feuchtigkeit an die Umgebung ab, sorgen damit für Kühlungseffekte und filtern die Luft. Zusätzlich reduzieren sie messbar die Einwirkungen von Lärm, Hitze und Kälte. Es muss ausreichend Platz zwischen Seilzugangstechnik und Fassade vorgesehen werden. Gewährleistet wird dies durch die Verwendung von STA-10 Stützen.

 

  • Doppelfassade
    Ein wärmedämmender Abschluss zum Innenbereich und darüber eine zweite Fassade zum Schutz vor Umwelteinflüssen. Die dazwischen befindliche Luft wird durch die Sonneneinstrahlung erwärmt und wirkt als Wärmepuffer. Reinigung und Wartung der Außenfassade kann mittels Seilzugangstechnik erfolgen.

 

  • Elementfassade
    Vorgefertigte Elemente aus Stahl, Aluminium  oder Glas werden zu kolossalen Fassaden verbunden. Die Seilzugangstechnik muss bereits am Beginn mit eingeplant werden, da nachträgliche Änderungen bei diesem Fassadentyp oft nicht mehr möglich sind.

Gerade bei modernen Fassadentypen sollte bereits im frühen Stadium der Planung der sichere und ökonomische Fassadenzugang thematisiert werden. Ein nachträglicher Einbau ist häufig mit hohem Aufwand verbunden.

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Planung & Umsetzung der Seilzugangstechnik

Die professionelle Planung und Umsetzung ist unabdingbare Voraussetzung für erfolgreiche Seilzugangstechnik: Zum einen hilft es, Zeit und Kosten zu sparen, zum anderen ist im Sinne des Arbeitnehmerschutzes damit die Gewähr für maximale Sicherheit gegeben.

 

Herausforderungen bei der Planung

  • Befestigung: Das Sicherungssystem muss zugänglich sein, damit es leicht austauschbar bleibt, etwa nach einem Sturz ins Seil. Ebenso mitberücksichtigt werden sollten die Umwelteinflüsse am Einsatzort. Sie können die Lebensdauer der Elemente erheblich beeinflussen.

 

  • Austauschreparaturen: Um jederzeit maximale Sicherheit zu bieten, müssen die Sicherungselemente gelegentlich ausgetauscht werden. Vorausschauende Planung gewährleistet, dass dieser Austausch schnell und kostengünstig durchgeführt werden kann.

 

  • Montage: Nachhaltige Planung vermeidet zusätzlichen Aufwand wie etwa teure Unterkonstruktionen.

 

  • Systemintegration: Optimierte Arbeitswege weisen möglichst wenige Umstiegspunkte auf. Diese stellen für den Kletterer potentielle Fehler- und damit Gefahrenquellen dar. 

 

Fehler bei der Planung von Seilzugangstechnik

 

  • Unzugängliche Anbringung der Befestigungsmittel
    Führt dazu, dass Reparatur- oder Wartungsarbeiten am System nur unter erschwerten Bedingungen durchgeführt werden können.

 

  • Unzulängliche Dokumentation
    Generell besteht eine Dokumentationspflicht für Sicherungssysteme gegen Absturz. Ist diese Dokumentation nicht vollständig, so hat eine Neudokumentation zu erfolgen. Kann diese nicht nachgereicht werden, so ist das gesamte Sicherungssystem zu ersetzen und neu zu dokumentieren! Nerven sparen kann man übrigens mit INNO|doc, der Dokumentationssoftware von Innotech.

 

  • Zweckentfremdung der Systeme
    Sicherungssysteme dürfen nur zu ihrem intendierten Zweck genutzt werden. Eine zweckwidrige Verwendung der Seilzugangstechnik, etwa zum Materialtransport, ist nicht erlaubt.

 

Unsichtbar, aber sicher: 7 Tipps für Sicherungssysteme an Fassaden

Frühzeitige Zusammenarbeit mit Experten wirkt sich günstig auf Kosten, Planbarkeit und langfristige Sicherheit für die Anwender aus. Klare und genaue Anforderungen bereits in der Planungsphase ermöglichen eine optimierte Umsetzung der Seilzugangstechnik.

  • Ästhetik, Sicherheit, Kosteneffizienz
    Oberste Priorität sollte stets die Sicherheit haben. Moderne Seilzugangstechnik erfüllt alle drei Dimensionen: Rechtzeitige Planung der Seilzugangstechnik und die frühzeitige Einbindung von Experten sorgen für das beste Ergebnis.

 

  • Genügend Zeit bei der Auswahl einplanen
    Fassadentyp und Gebäudestruktur sind entscheidend für die Auswahl der optimalen Seilzugangstechnik. Die Auswahl sowohl funktionaler als auch ästhetischer und sicherer Lösungen braucht Zeit. Diese gilt es, in der Planung mit zu berücksichtigen.

 

  • Frühe Planung lohnt sich
    Der nachträgliche Einbau einer Seilzugangstechnik an Fassaden ist mit erheblich höherem Aufwand verbunden. Fassadenreinigung und –wartung kann bei bereits bestehenden Systemen jederzeit und kurzfristig durchgeführt werden.

 

  • Sicherung von Zustiegen nicht vergessen
    Auch jene Punkte, die den Einstieg auf die Fassade ermöglichen, müssen mit geeigneten Mitteln gesichert werden. Hier bieten sich etwa EAP-Lock oder temporäre Sicherungen an.

 

  • Niemals ohne ausgearbeitetes Sicherheitskonzept
    Zur Vermeidung aller Arten der Scheinsicherheit ist ein ausgearbeitetes Sicherheitskonzept unbedingt notwendig. Dieses besteht aus aufeinander abgestimmten Schutzmaßnahmen, die systematisch geplant und umgesetzt werden müssen. Die Beiziehung erfahrener Sicherheitsexperten mit viel Praxiserfahrung  kann dabei helfen, Fehler zu vermeiden.

 

  • Flexibel bleiben
    Auch die Seilzugangstechnik will gewartet sein: Neben jährlichen Prüfkontrollen sind es vor allem Beschädigungen durch Stürze ins Seil, die rasch repariert werden müssen. Flexible Systeme haben den Vorteil, dass nur einzelne Module getauscht werden können ohne die Integrität des Gesamtsystems zu gefährden. Schienensysteme, die an die jeweiligen Gegebenheiten der Fassade perfekt angepasst werden können, bieten diese Flexibilität. Sie können vor Ort an die Gebäudehülle angepasst werden und entsprechen allen ästhetischen, funktionalen und sicherheitsrelevanten Vorgaben.

 

  • Regelmäßige Wartung
    Vergessen Sie nicht, das System regelmäßig zu warten und zu kontrollieren!
Das Einmaleins für sichere Fassaden

Scheinsicherheit an Fassaden vermeiden

Scheinsicherheit gilt als eine ebenso reale wie vermeidbare Gefahr im Zusammenhang mit Seilzugangstechnik. Die Risiken liegen in der potenziellen Gefahr schwerer oder gar tödlicher Verletzungen der Mitarbeiter sowie in den wirtschaftlichen Folgen für die Verantwortlichen. Ein nachhaltiges Sicherheitskonzept trägt dazu bei, diese Risiken zu minimieren.

 

Wie entsteht Scheinsicherheit?

Sicherheitsexperten sprechen von sogenannter Scheinsicherheit, wenn Sicherheitsvorkehrungen vorhanden sind, aber nicht ihre volle Wirksamkeit erreichen können. Etwa, weil nicht die richtigen Vorkehrungen getroffen wurden oder nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Neben dem Vorhandensein der geeigneten physischen Sicherungsmittel wie Seilen, Befestigungen, Absperrungen etc. müssen diese auch richtig eingesetzt werden und ein organisatorischer Rettungsplan vorhanden sein, um im Bedarfsfall die notwendigen Rettungsmaßnahmen ohne Verzögerung einleiten zu können.

 

Gefahren der Scheinsicherheit

 

  • Verletzungen oder Tod eines Mitarbeiters durch Absturz

 

  • Hohe Kosten durch Personal-Ausfall, Maschinenstillstand, erhöhte Versicherungsprämien, Schadenersatz, …

 

  • Rechtliche Konsequenzen für verantwortliche Personen (Sicherheitsexperte, Geschäftsführer)

 

  • Imageverlust

 

  • Existenzbedrohende wirtschaftliche Risiken

 

Vermeidung von Sicherheitsrisiken

Die Gefahren im Zusammenhang mit Tätigkeiten wie dem Arbeiten in oder an Fassaden lassen sich wohl niemals zu hundert Prozent ausschließen. Dennoch kann man durch geeignetes Sicherheitsmanagement das Risiko dramatisch reduzieren. Und haftungsrechtlich macht es einen gravierenden Unterschied, ob ein Unfall auf Fahrlässigkeit zurückzuführen ist oder nicht. Folgende sicherheitsrelevante Schritte sind für alle Sicherungssysteme ratsam, ganz gleich ob an Fassaden, am Dach, in der Industrie oder in anderen Gefahrensituationen, wo Höhe eine entscheidende Rolle spielt.

  • Untergrundprüfung
    Vor der Montage muss der Untergrund geprüft werden, damit die geeigneten Sicherungsprodukte und Befestigungsmaterialien verwendet werden.

 

  • Planung
    Die korrekte Planung der Seilzugangstechnik sollte in enger Abstimmung zwischen den Fachpersonen (etwa Sicherheitsexperte, Statiker, Architekt) erfolgen.

 

  • Montage
    Sorgfalt bei der Montage durch geeignete Monteure unter Beachtung der jeweiligen Montageanleitungen und Normen reduzieren die Gefahr von Montagefehlern.

 

  • Dokumentation
    Eine lückenlose Dokumentation der Sicherungseinrichtungen (auch durch Fotos) ist die Voraussetzung für die regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen wie auch Beweismittel im Fall eines Absturzes.

 

  • PSA gegen Absturz
    Die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) muss sowohl für den jeweiligen Nutzer als auch den Einsatzbereich (Art und Tätigkeit sowie Einsatzort) angepasst und geeignet sein. Industriekletterer müssen überdies an PSAgA-Schulungen teilnehmen.

 

  • Rettungsmaßnahmen
    Geeignete Rettungsmaßnahmen und Rettungssysteme sind vorzusehen, um im Fall eines Absturzes rasch und effektiv Hilfe leisten zu können. Hintergrundwissen finden Anwender beispielsweise in Tutorials bei MARK Safe a Life.

 

Seilzugangstechnik im Praxisalltag

Seilzugangstechnik oder kurz SZT ist ein seilunterstütztes Zugangsverfahren für Montage-, Reinigungs- und Wartungsarbeiten an Fassaden. Zertifizierte Industriekletterer können sich damit im System verhältnismäßig flexibel und agil bewegen. Folgender Ablauf gilt für den Einsatz der Seilzugangstechnik an Fassaden:

  • Qualifikation: Mitarbeiter müssen eine erfolgreich absolvierte Schulung für Seilzugangs- und Positionierungstechnik nachweisen

 

  • Vorbereitung
    - Im Vorfeld ist eine Gefährdungsbeurteilung der aktuellen Situation durchzuführen.
    - Auch das Rettungskonzept hat sich an den vorgefundenen Umständen (Baufortschritt, Umgebung, …) zu orientieren.
    - Die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) ist auf Eignung und Einsatzbereitschaft zu überprüfen.
    - Rettungsmittel sind vorzubereiten und während des Einsatzes bereitzuhalten.
    - Witterungsverhältnisse sind zu überprüfen und im Hinblick auf die unterschiedlichen Fassadentypen zu berücksichtigen.

 

  • Einhaltung der Regeln vor, bei und nach dem Klettereinsatz

 

  • Nachbesprechung und Analyse

 

Eine präzise Dokumentation kann etwa durch das digitale INNO|doc Dokumentationstool gewährleistet werden. 

 

Verfahren der Seilzugangstechnik

Ein Grundsatz der Seilzugangstechnik ist die „permanente Redundanz“ – das heißt es muss in jeder Lage eine doppelte Sicherung, etwa in Form von Trag- und Sicherungsseil, gegeben sein. Außerdem muss im Bedarfsfall jederzeit eine Rettung erfolgen können. Abhängig von der Art der Aufgabe und den Gegebenheiten der Fassade kommen unterschiedliche Seilzugangstechniken zur Anwendung. Grundsätzlich unterscheidet man drei Verfahren:

  • Vertikale Zugangsverfahren
    Unter vertikaler Seilzugangstechnik versteht man Auf- und Abstieg im vertikal hängenden Seil. Der Anwender befindet sich dabei in einem Sitzbrett, für Auf- und Abstieg kommen verschiedene Techniken zur Anwendung.

 

  • Horizontale Zugangsverfahren
    Fortbewegung in horizontaler Richtung durch abwechselndes Be- und Entlasten eines Verbindungsmittels (etwa Trittschlingen)

 

  • Seilwechselverfahren
    Komplexes Verfahren, das unter anderem bei der Rettung verunfallter Personen zum Einsatz kommt.
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Verwendung und Ausbildung in der Seilzugangstechnik

Jedes Land regelt die Verwendung und Ausbildung der Seilzugangstechnik individuell:

 

Seilzugangstechnik in Deutschland

Das allgemeine Schutzziel beim Einsatz von seilunterstützten Zugangsverfahren ist in Deutschland in Anhang 2 der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) geregelt, konkretisiert durch die Technischen Regeln für Betriebssicherheit2121 Teil 3 (TRBS 2121-3). Gemäß der TRBS 2121-3 wird für die Anwendung von Seilzugangs- und Positionierungstechniken eine besondere fachliche Eignung vorausgesetzt. Der Nachweis dieser Eignung kann durch ein Zertifikat "Höhenarbeiter Level 1", "Höhenarbeiter Level 2" oder "Aufsichtführender Höhenarbeiter, Level 3" erfolgen. Kurse für Höhenarbeiter Level 1 bis 3 gemäß FISAT-Standards werden in Ausbildungsunternehmen angeboten, die eigenverantwortlich tätig und vom Verband wirtschaftlich unabhängig sind. Der Gesetzgeber fordert eine jährliche Unterweisung, daher sind FISAT-Ausweise immer nur ein Jahr gültig. Durch die erfolgreiche Teilnahme an einer Wiederholungsunterweisung wird der Ausweis um ein Jahr verlängert.

Der FISAT-Level (Fach- und Interessenverband für seilunterstützte Arbeitstechnik e.V.) gibt an, in welche Richtungen Kletterer sich aufgrund ihres Ausbildungsniveaus fortbewegen dürfen:

  • Level 1 Höhenarbeiter/-innen sind Anwender/-innen mit Grundkenntnissen und ausgebildet in vertikalen Zugangsverfahren sowie Arbeitsplatzpositionierung.

 

  • Level 2 Höhenarbeiter/-innen sind Anwender/-innen mit erweiterten Kenntnissen, ausgebildet in vertikalen und horizontalen Zugangsverfahren sowie Arbeitsplatzpositionierung. Die Kenntnisse und Fertigkeiten Level 2 bauen auf den Grundkenntnissen aus Level 1 auf.

 

  • Level 3 Aufsichtführende Höhenarbeiter/-innen sind Anwender/-innen, die für die arbeitssichere Durchführung auf einer Höhenbaustelle verantwortlich sind. Sie sind ausgebildet in erweiterten vertikalen, horizontalen und diagonalen Zugangs- und Positionierungsverfahren. Die Kenntnisse und Fertigkeiten Level 3 bauen auf den Grundkenntnissen aus Level 1 und den erweiterten Kenntnissen aus Level 2 auf.

 

Seilzugangstechnik in Österreich

Für die Ausübung einer Seilzugangs- und Positionierungstechnik an Fassaden hat eine Ausbildung (z. B. FISAT, IRATA) zum zertifizierten Höhenarbeiter zu erfolgen. Sie bildet zugleich die Basis für das Arbeiten mit der SZT. Ist ein System zur Seilzugangstechnik an einer Fassade umgesetzt, darf sie nur von zertifizierten, sachkundigen Personen verwendet werden. Diese müssen folgende Voraussetzungen erbringen:

  • Medizinische Eignung gemäß G41 Arbeitsmedizinische Untersuchung

 

  • Betrieblich veranlasster Erste-Hilfe-Kurs von mind. 1 Tag

 

  • Mindestalter 18 Jahre

 

 

  • Regelmäßige Schulungen: Sachkundigenschulungen des Herstellers und PSAgA-Schulungen wie DGUV G 312-906 (Sachkundeschulung zur Prüfung des Materials), DGUV R 112-198 (PSAgA Anwenderschulung) und DGUV R 112-199 (Rettungsschulung)

Laut PSA-V (Verordnung Persönliche Schutzausrüstung) ist eine jährliche Unterweisung über die persönliche Schutzausrüstung vorgesehen. § 6 Abs 8 Z 7 BauV verlangt überdies, dass „die betreffenden Arbeitnehmer in den vorgesehenen Arbeitsverfahren, insbesondere in Bezug auf die Rettungsverfahren, besonders zu unterweisen“ sind. Diese besonderen Unterweisungen können etwa durch eine von der IRATA zertifizierte Ausbildung nachgewiesen werden. IRATA steht für die International Industrial Rope Access Trade Association. Sie ist bisher die einzige weltweit agierende Vereinigung im Bereich der zertifizierten Höhenarbeit. Die von IRATA zertifizierten Ausbildungen zum Industriekletterer erfahren weltweit eine hohe Anerkennung und in vielen Arbeitsbereichen kann man ohne IRATA Zertifikat keine Arbeiten mittels Seilzugangstechnik anbieten.

 

Rettungssysteme, um Leben zu sichern

Jährlich passieren in Österreich laut Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA)  rund 15.000 Unfälle mit 17 Toten, bei denen die Ursache ein Sturz oder Absturz ist. Diese Zahl könnte mit entsprechenden Planungs-, Ausrüstungs- und Schulungskonzepten wesentlich verringert werden. Nur wenn sich alle Beteiligten der Gefahrensituation bewusst sind und Sicherungs- sowie Rettungsmaßnahmen kompetent durchführen können, können Unfälle und Personenschäden vermieden werden.  Dies erfordert jedoch viel Übung und ein ganzheitliches Rettungskonzept. Innotech bietet zum Thema Personenrettung bei Absturz eine Rescue Schulung an, damit Industriekletterer im Notfall rasch und kompetent helfen können. 

Bei einem Unfall müssen die Rettungsmaßnahmen unverzüglich und professionell eingeleitet werden, Verzögerungen oder gar Planlosigkeit können fatale Folgen haben. Rettungskonzepte müssen im Vorfeld detailliert ausgearbeitet sein, die entsprechenden Rettungsmittel müssen bereitstehen und die Mitarbeiter müssen entsprechend geschult sein, um auch unter den erschwerten Bedingungen eines Ernstfalls das Rettungskonzept richtig umzusetzen. Eine grob skizzierte Abfolge eines Rettungskonzepts könnte etwa so aussehen:

  • Erkennen der Situation und Einstellung der Arbeiten.

 

  • Kontakt mit der verunfallten Person herstellen, Überblick über die Situation verschaffen.

 

  • Notruf absetzen unter Hinweis auf ein mögliches lebensbedrohliches Hängetrauma. Bei weit entfernten Anlagen (z.B. Windkraftanlagen) Bekanntgabe der Geodaten.

 

  • Rettungsmaßnahmen unverzüglich einleiten,  die Person aus der Situation befreien, um ein Hängetrauma zu vermeiden.

 

  • Die verunfallte Person in eine sichere Lage bringen, Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten, gegebenenfalls das Rettungspersonal einweisen.

 

  • Übergabe der verunfallten Person an den Rettungsdienst unter Bekanntgabe aller relevanten Informationen.

 

  • Reparatur und Wartung des Sicherungssystems
    - Überprüfung der Absturzsicherung durch eine zertifizierte sachkundige Person
    - Überprüfung des Sicherungssystems und Ersatz sämtlicher belasteter und verformter Bauteile.
    - Kompletter Austausch von Gleiter und PSAgA (Gurte, Seile, etc.)

 

Fazit: Seilzugangstechnik an Fassaden

Die Seilzugangstechnik an Fassaden ist zwar prinzipiell nichts Neues, doch sie entwickelt erst seit Kurzem ihr ganzes Potential als zugelassenes Arbeitsmittel. Dank ihrer ästhetisch schönen Systeme, die sich bei früher Planung optimal an die Gebäudeeigenschaften anpassen lassen, setzen immer mehr Architekten und Bauherren auf die beinahe unsichtbaren Sicherungssysteme.

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Das Einmaleins für sichere Fassaden