Bei der Planung von PV-Anlagen auf Flachdächern geht oft ein entscheidender Aspekt unter: Arbeitsschutz kostet Fläche. Die geltenden Vorschriften schreiben einen Sicherheitsabstand von zwei Metern zu ungesicherten Dachrändern vor – ein Umstand, der je nach Dachform schnell zu 160 m² und mehr an ungenutzter Fläche führen kann.
Diese verlorene Fläche lässt sich nicht bebauen – und damit fehlen Module, Leistung und langfristig Ertrag. Während sie auf den ersten Blick wie ein reiner Kostenblock erscheint, zeigt die Praxis: Eine professionell geplante Sicherheitslösung kann entscheidend zur Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen beitragen.
In unserem Praxisbeispiel betragen die Kosten für eine dauerhaft integrierte Absturzsicherung rund 7% der Gesamtprojektkosten – ermöglichen aber eine Flächennutzung bis an den Rand, was in der Praxis bis zu 15% mehr installierbare PV-Leistung bedeuten kann.
Kurz gesagt: Aus einem vermeintlichen Kostenfaktor wird ein echter Ertragshebel, der das Projekt nicht nur sicherer, sondern auch lukrativer macht – über die gesamte Betriebsdauer hinweg.
Das 2-Meter-Problem: Versteckter Flächenverlust mit teuren Folgen
Das Grundproblem ist in den geltenden Arbeitsschutzvorschriften begründet, die bei ungesicherten Dachrändern einen Sicherheitsabstand von mindestens zwei Metern vorschreiben. Für viele Projekte bedeutet dies einen erheblichen Verlust an nutzbarer Fläche und damit direkte Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage.
Müssen wir zwei Meter vom Dachrand weg, verlieren wir PV-Module.
Gerade in Ausschreibungen mit hohem Preisdruck entscheidet oft der letzte Cent – jede nicht nutzbare Fläche wirkt sich direkt auf den ROI (= Return on Investment) aus.
Wer PV-Projekte kalkuliert, weiß:
- Weniger Fläche = weniger Module
- Weniger Module = weniger Leistung
- Weniger Leistung = längere Amortisationszeit
Die zuvor erwähnte Aussage eines Projektbeteiligten verdeutlicht das Kernproblem präzise. Bei einer typischen Flachdachanlage summieren sich die ungenutzten Bereiche entlang der Dachkanten schnell zu erheblichen Verlusten.
Je komplexer die Dachform und je mehr Kanten vorhanden sind, desto größer wird der Anteil ungenutzter Fläche. Eine professionelle PV-Absturzsicherung kann dieses Problem an der Wurzel lösen, indem sie die Fläche bis zum Dachrand vollständig nutzbar macht.
Praxisbeispiel: Die 60.000€-Investition im Detail
Unser auf typischen Erfahrungswerten aus der Praxis basierendes Referenzprojekt demonstriert die wirtschaftlichen Dimensionen dieser Entscheidung eindrucksvoll. Die Investition in die professionelle Absturzsicherung belief sich auf 60.000 Euro, was etwa 7 bis 8 Prozent des Gesamtprojektbudgets entsprach.
Die Innotech-Leistung von 60.000€ waren rund 7–8% des Gesamtprojekts.
Das ganze Projekt wird durch die Absturzsicherung teurer, wenn auch nicht signifikant. Diese moderate Erhöhung der Projektkosten ermöglichte jedoch die vollständige Nutzung der Dachfläche bis zum Rand:
Die Wirtschaftlichkeits-Rechnung:
- Investition: 60.000€ (einmalig)
- Flächengewinn: Vollständige Nutzung bis zum Dachrand
- Mehr Module: +15% installierbare Leistung
- Mehrertrag: 3.000-3500 € jährlich
- Amortisation: 18-20 Jahre
Wenn die Absturzsicherung intelligent in die PV-Unterkonstruktion integriert ist – etwa mit Schienen- oder Seilsystemen wie TAURUS oder AIO – kann die gewonnene Dachfläche bis zum Rand ohne Leistungsverlust genutzt werden. Dadurch entstehen keine zusätzlichen Verschattungen, und die Module an den Dachrändern profitieren vom vollen Einstrahlungspotenzial.
Im Vergleich dazu wirken temporäre Sicherungslösungen zunächst kostengünstiger. Doch jede Wartung erfordert erneute Maßnahmen – das verursacht laufende Kosten, Planungsaufwand und Verzögerungen.
Die versteckten Vorteile: Mehr als nur Flächengewinn
Die wirtschaftlichen Vorteile einer professionellen Absturzsicherung beschränken sich jedoch nicht allein auf den Flächengewinn.
Wirtschaftliche Vorteile:
- Vereinfachte Wartung: Wartungsteams können direkt und sicher auf alle Bereiche der Anlage zugreifen, ohne zeitaufwändige und kostspielige temporäre Sicherungsmaßnahmen einrichten zu müssen. Dies reduziert sowohl die Arbeitszeit als auch die Personalkosten bei regelmäßigen Inspektionen und Reinigungen.
- Reduzierte Ausfallzeiten: Reparaturen und Wartungsarbeiten können effizienter durchgeführt werden, da keine Vorbereitungszeit für Sicherungsmaßnahmen eingeplant werden muss. Kürzere Servicezeiten bedeuten weniger Produktionsausfälle und damit höhere Gesamterträge der Anlage.
- Rechtssicherheit: Eine von Anfang an normkonforme Sicherheitslösung schützt vor späteren Nachrüstungskosten bei sich ändernden Vorschriften. Gleichzeitig werden Haftungsrisiken für Betreiber und Wartungsunternehmen minimiert, was langfristige Planungssicherheit schafft.
Von der Pflicht zur Kür – wie Sicherheit zum Verkaufsargument wird
Das aktuelle Marktumfeld bringt besondere Herausforderungen mit sich, wie Branchenvertreter immer wieder betonen:
“Da muss es günstig, günstig, günstig sein, sonst bekommen wir den Auftrag nicht.”
“Bei einer PV-Anlage geht es immer nur um den Preis und darum, wann sie sich amortisiert.”
Doch genau hier liegt eine strategische Chance: Statt sich im reinen Preiskampf zu verschleißen, können Solarteure durch umfassende Lösungen überzeugen.
Die Vorteile lassen sich klar kommunizieren:
- Maximale Flächennutzung durch Wegfall der Sicherheitsabstände
- Höhere Anlagenleistung durch mehr installierbare Module
- Langfristige Wertsteigerung über die gesamte Betriebsdauer
- Reduzierte Betriebsrisiken durch professionelle Ausstattung
Die Absturzsicherung wird damit vom vermeintlichen Kostenfaktor zum strategischen Planungselement.
Der Trend zur Professionalisierung
Der PV-Markt entwickelt sich zunehmend in Richtung höherer Professionalität, wobei Aspekte wie Betriebsoptimierung, Langlebigkeit und Gesamtwirtschaftlichkeit stärker in den Fokus rücken. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Sicherheit und Normkonformität kontinuierlich.
Anlagenbetreiber, die frühzeitig auf hochwertige Sicherheitslösungen setzen, sind für diese Entwicklung besser gerüstet und können von den beschriebenen wirtschaftlichen Vorteilen profitieren. In einem zunehmend professionellen Marktumfeld entwickelt sich die Absturzsicherung von einer reinen Sicherheitsmaßnahme zu einem Baustein der wirtschaftlichen Anlagenoptimierung.
Fazit: PV-Absturzsicherung lohnt sich finanziell
Bei der Planung von PV-Anlagen auf Flachdächern zahlt sich eine strategische Betrachtung der Absturzsicherung aus. Die Praxis zeigt: Eine Investition von 7-8% des Projektbudgets kann durch maximale Flächennutzung, vereinfachten Betrieb und langfristige Erträge wirtschaftlich sinnvoll sein.
Die Entscheidung sollte dabei verschiedene Faktoren berücksichtigen – von der Dachgeometrie über finanzielle Rahmenbedingungen bis hin zur geplanten Betriebsstrategie. In einem zunehmend professionellen Markt entwickelt sich die Absturzsicherung von einer reinen Sicherheitsmaßnahme zu einem Baustein der wirtschaftlichen Anlagenoptimierung, der den Unterschied zwischen durchschnittlicher und überdurchschnittlicher Rentabilität ausmachen kann.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur PV-Absturzsicherung
Warum geht bei PV-Anlagen ohne Absturzsicherung wertvolle Dachfläche verloren?
Ohne feste Absturzsicherung muss ein Sicherheitsabstand von mindestens 2 m zum Dachrand eingehalten werden. Diese Fläche darf nicht mit PV-Modulen bebaut werden und erzeugt langfristig keinen Strom – was die Wirtschaftlichkeit spürbar reduziert.
Wie viel Ertrag kann eine PV-Absturzsicherung zusätzlich bringen?
Je nach Dachform ermöglichen professionelle Sicherungssysteme bis zu 15 % mehr nutzbare Modulfläche – und damit zusätzliche Erträge von bis zu 3.500 € pro Jahr (bei großen Dächern). Über 20 Jahre gerechnet ergibt das Potenzial für einen sechsstelligen Mehrertrag.
Was kostet eine dauerhafte Absturzsicherung für ein PV-Projekt?
In unserem Praxisbeispiel lag die Investition bei rund 60.000 €, also ca. 7–8 % der Gesamtprojektkosten. Diese Investition amortisiert sich oft innerhalb von 18–20 Jahren, indem mehr Fläche nutzbar wird und Wartungskosten reduziert werden.
Gibt es auch günstigere Alternativen zur festen Absturzsicherung?
Ja, temporäre Systeme wie mobile Geländer oder Gerüste sind möglich – allerdings sind sie langfristig oft teurer, da sie bei jeder Wartung neu eingerichtet werden müssen. Außerdem verlängern sie Servicezeiten und erhöhen das Risiko von Ausfallzeiten.
Welche zusätzlichen Vorteile bietet eine professionelle Absturzsicherung?
Neben der Flächengewinnung bietet sie:
- Vereinfachte Wartung ohne zusätzliche Sicherungsmaßnahmen
- Reduzierte Ausfallzeiten durch schnelleren Zugang
- Rechtssicherheit gegenüber Gesetzgeber, Auftraggebern oder Versicherungen
- Strategischen Wettbewerbsvorteil durch professionelle Präsentation bei Investoren


































