Sonnenenergie vom Dach – sicher und effizient über viele Jahre. Das ist das Ziel vieler Betreiber von PV-Anlagen. Was dabei oft vergessen wird: Die Absturzsicherung ist ein wesentlicher Teil dieser Erfolgsgeschichte. Denn sie schützt nicht nur Menschen bei Wartung und Pflege der Anlage – sie sorgt auch dafür, dass Arbeiten am Dach schnell, sicher und ohne Unterbrechung durchgeführt werden können.
Stellen Sie sich vor: Eine Fachfirma soll die jährliche Reinigung Ihrer PV Anlage durchführen und starke Verschmutzungen beseitigen. Die Anlage liefert Strom, das Wetter passt – aber der Auftrag verzögert sich, weil das Sicherungssystem Mängel aufweist oder die Dokumentation fehlt. Genau das lässt sich vermeiden.
Mit einer regelmäßigen Wartung und klaren Dokumentation Ihrer Absturzsicherung sichern Sie nicht nur Menschenleben, sondern auch den reibungslosen Betrieb Ihrer PV Anlage und sorgen gleichzeitig für eine optimale Leistung. In diesem Beitrag erhalten Sie eine kompakte, praxisnahe Checkliste sowie einen Einblick, wie digitale Tools wie INNO|doc Sie bei der jährlichen Wartung unterstützen können.
Gesetzliche Vorgaben und Richtlinien
Die regelmäßige Überprüfung von Absturzsicherungen ist gesetzlich vorgeschrieben. Mindestens einmal jährlich muss eine sachkundige Person das komplette Sicherungssystem überprüfen – dazu zählen Seilsysteme, Schienensysteme, Anschlagpunkte sowie die Befestigung in der Dachstruktur.
Diese gesetzliche Pflicht bzw. rechtlichen Anforderungen ergeben sich aus:
- Regelwerken wie der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
- den einschlägigen Normen (z. B. ÖNORMEN oder DGUV-Richtlinien) und
- den jeweiligen Herstellerangaben.
Die Prüfung muss nicht nur erfolgen – sie muss vollständig dokumentiert und nachvollziehbar abgelegt werden. Werden Mängel festgestellt, sind diese unverzüglich zu beheben und die Nachbesserung ebenfalls zu dokumentieren.
Warum die Wartung von Absturzsicherungen bei PV-Anlagen lebenswichtig ist
Absturzsicherungssysteme sind im Dauereinsatz: Wind, Wetter, Blitzeinschlägen, Temperaturschwankungen und vieles mehr wirken täglich auf sie ein. Gleichzeitig müssen sie im Ernstfall zuverlässig funktionieren – bei Reinigungsarbeiten, Wartungseinsätzen oder Pflege von Dachbegrünungen. Ein korrekt installiertes System kann seine Schutzwirkung verlieren, wenn es nicht gewartet wird. Auch Mängel – wie gelockerte Schrauben oder korrodierte Verbindungselemente – können zu einem Ausfall führen.
Die Konsequenzen?
- Verzögerungen bei wichtigen Wartungsarbeiten
- Zusätzliche Kosten durch mehrfache Anfahrten
- Potenzielle Leistungseinbußen Ihrer PV-Anlage
- Im schlimmsten Fall: Gefährdung von Menschenleben
Eine regelmäßige Wartung Ihrer Absturzsicherung ist keine lästige Pflicht – sondern ein entscheidender Faktor für den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb Ihrer PV-Anlage.
Checkliste: Wartung von Absturzsicherungen
1. Jährliche Prüfung umsetzen
Alle Bestandteile der Absturzsicherung müssen mindestens einmal jährlich geprüft werden. Dazu zählen Seilsysteme, Schienensysteme, Anschlagpunkte und die Verbindung zur Unterkonstruktion. Kontrolliert werden dabei Zustand, Befestigung, Funktionalität sowie potenzielle Schäden durch Witterung oder Nutzung.
2. Dokumentation sicherstellen
Was nicht dokumentiert ist, gilt als nicht passiert. Jede Prüfung muss schriftlich festgehalten werden inkl. Fotodokumentation: Was wurde wann geprüft, von wem, mit welchem Ergebnis – und welche Maßnahmen wurden gegebenenfalls eingeleitet bzw. welche Komponenten des Sicherungssystems wurden ausgetauscht?
3. INNOtipp: Digitale Lösung INNO|doc nutzen
INNO|doc ist die digitale Plattform zur strukturierten und gesetzeskonformen Verwaltung aller prüf- und wartungsrelevanten Informationen rund um Ihre Absturzsicherung. Sie unterstützt Sie dabei, Montageberichte, Wartungsprotokolle bei durchgeführten Wartungsarbeiten und Fotodokumentationen zentral zu erfassen, sicher abzulegen und bei Bedarf jederzeit griffbereit zu haben. Das sorgt für eine sorgfältige Planung der anfälligen Wartungen.
INNO|doc hilft besonders dann, wenn mehrere Systeme an unterschiedlichen Standorten verwaltet werden – etwa größeren Liegenschaften oder mehreren Dienstleistern. Mit automatischen Erinnerungen an Prüftermine und einer lückenlosen Nachvollziehbarkeit aller Maßnahmen sorgt das Tool für Effizienz, Rechtssicherheit und Klarheit – intern wie extern.
- Eine zentrale Verwaltung aller Dokumente
- automatische Erinnerungen an Prüftermine
- eine lückenlose Nachvollziehbarkeit aller Maßnahmen
4. Montageabnahme festhalten
Bereits bei der Installation muss eine fachgerechte Abnahme erfolgen - das ist ein zentrales Element. Sie dokumentiert, dass das System korrekt montiert wurde – und dient als Startpunkt für alle Folgeprüfungen. Fehlt diese Freigabe, ist keine lückenlose Wartungshistorie möglich.
5. Wartungsvertrag nutzen
Ein Wartungsvertrag bringt Struktur in wiederkehrende Aufgaben und trägt mitunter auch zu einem effizienten Betrieb bei. Prüfintervalle, Ansprechpartner und Maßnahmen sind eindeutig geregelt. Das spart Abstimmungen, schützt vor Fristversäumnissen – und gibt Betreibern ein gutes Gefühl, dass alles läuft, wie es soll.
6. Typische Fehlerquellen erkennen
In der Praxis treten trotz normkonformer Produkte immer wieder Mängel auf, die häufig auf Planungs- oder Ausführungsfehler zurückzuführen sind – etwa ungeeignete Untergründe, fehlende thermische Trennungen etc. Auch bei Absturzsicherungen kommt es vor, dass Befestigungen nicht exakt nach Herstellerangabe erfolgen oder Komponenten bei nachträglichen Arbeiten verändert werden. Solche Fehler dürfen zwar nicht passieren – sie lassen sich aber im Zuge der regelmäßigen Wartung erkennen und frühzeitig beheben, bevor daraus sicherheitsrelevante Schwachstellen oder kostspielige Reparaturen entstehen.
Achten Sie deshalb besonders auf:
- Befestigungen, die nicht exakt nach Herstellerangaben erfolgt sind
- Nachträglich veränderte Komponenten
- Ungeeignete Untergründe
- Fehlende thermische Trennungen
7. Verantwortung klar regeln
Ob es sich um eigenes Personal/ausgebildetes Fachpersonal handelt oder um ein externes Unternehmen: Sobald jemand das Dach betritt, muss klar sein, wer die Verantwortung für die Absturzsicherung übernimmt. In der Praxis heißt das: Der Gebäudeeigentümer ist verantwortlich, den Zugang sicher zu gestalten und für eine sichere Arbeitsumgebung zu sorgen – auch wenn die Arbeiten von Dritten durchgeführt werden. Doch auch der Betreiber der PV Anlage ist in der Mitverantwortung.
8. Passt das Sicherungssystem noch zur Nutzung?
Mit der Zeit verändern sich die Anforderungen an ein Dach – etwa durch neue Dienstleister, häufigere Begehungen oder zusätzliche Aufbauten. Ein Sicherungssystem, das bei der Planung optimal war, kann durch diese Entwicklungen an Grenzen stoßen.
Die jährliche Wartung ist ein guter Moment, um sich folgende Fragen zu stellen:
- Wie oft wird das Dach tatsächlich genutzt – und von wem?
- Ist das vorhandene System dafür noch die beste Lösung?
- Wie einfach ist die Anwendung für alle Beteiligten – gerade auch für wechselndes Personal?
Falls sich zeigt, dass das aktuelle System im Alltag nicht mehr ideal nutzbar ist oder nicht mehr ihren individuellen Anforderungen entspricht, kann eine technische Anpassung oder Ergänzung sinnvoll sein – im Sinne der Sicherheit (Schutz gegen Absturz) und Handhabbarkeit.
Vorteile einer regelmäßigen Wartung von Absturzsicherungen bei PV-Anlagen
- Rechtssicherheit: Erfüllung aller gesetzlichen Vorgaben (BetrSichV, ÖNORMEN, DGUV-Richtlinien)
- Schutz von Menschen: Zuverlässige Sicherheit für alle, die auf dem Dach arbeiten
- Wirtschaftlicher Betrieb: Keine Verzögerungen bei Wartung und Reinigung der PV-Anlage
- Vermeidung von Zusatzkosten: Keine verschobenen Termine oder Nachprüfungen
- Vertrauensgewinn: Sicherheit für eigene Mitarbeiter und Fremdfirmen
Praxisbeispiel: Geprüft, dokumentiert – und alles läuft nach Plan
Ein Unternehmen plant die jährliche Reinigung der PV Anlage bzw. die Wartung von Solaranlagen. Der Dienstleister erscheint wie vereinbart, wird eingewiesen – und prüft vorab die Absturzsicherung. Kein langes Suchen, kein Zögern: Die anfallenden Reparaturen und die Entfernung von Staub wurden fristgerecht durchgeführt, das System ist freigegeben, die Dokumentation liegt digital vor.
Das Dach darf betreten werden, die professionelle Wartung bzw. Reinigung läuft wie geplant, eventuelle Reparaturen am Dach werden durchgeführt, verschmutzte Module gereinigt und ein Check der Module auf Risse erfolgte. Alle Beteiligten arbeiten sicher, effizient – und mit dem guten Gefühl, dass Verantwortung ernst genommen wird.
Ein Jahr zuvor war das noch anders: Die letzte Prüfung fehlte, ein Zugriff auf die Freigabe war nicht möglich. Der Einsatz verzögerte sich, Termine mussten verschoben, eine Nachprüfung beauftragt werden.
Heute ist klar: Wer die jährlich vorgeschriebene Prüfung nicht nur durchführt, sondern auch nachvollziehbar dokumentiert, verhindert Stillstand und langfristig Kosten, vermeidet Unsicherheiten – und stellt sicher, dass alle geplanten Arbeiten auf dem Dach ohne Umwege erledigt werden können und die Anlage effizient betrieben werden kann.
Sicherheit beginnt nicht beim Betreten des Dachs, sondern mit der klar geregelten Verantwortung für das Sicherungssystem.
Fazit: Wartung schafft Sicherheit, Effizienz und Vertrauen
Die regelmäßige Wartung Ihrer PV-Absturzsicherung ist kein lästiger Zusatzaufwand – sondern eine zentrale Maßnahme, um Menschen zu schützen und für ein sicheres Arbeitsumfeld zu sorgen, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen und die wirtschaftliche Nutzung Ihrer PV Anlage und eine optimale Leistung sicherzustellen. Wer Prüfintervalle einhält, sauber dokumentiert, mit den richtigen Partnern arbeitet und eine Beratung durch Fachexperten in Anspruch nimmt, schafft Vertrauen – bei den eigenen Mitarbeitenden, bei Fremdfirmen und letztlich auch im eigenen System.





































